Trafonetzgeräte - Murrelektronik

Passende Spannung für jedes Bauteil: Das Trafonetzgerät

Was ist ein Trafonetzgerät?

Ein Trafonetzgerät oder Trafonetzteil, Transformator, Trafo, Kleinnetzgerät oder einfach "Netzteil" ist ein Gerät, welches eine Eingangsspannung in eine andere Ausgangsspannung transformiert. Je nach Anwendung wird dabei die Spannung auf- oder abgewandelt. In den meisten Fällen wird jedoch eine hohe Eingangsspannung, beispielsweise 220 Volt Hausstrom oder 380 Volt Kraftstrom in eine für handelsübliche elektronische Geräte nutzbare Spannung von 3 - 24 Volt gewandelt. Im Haushalt sind Batterie- oder Smartphone-Ladegeräte bekannte Trafonetzgeräte, ebenso der Spannungswandler für einen Labtop. Im industriellen Bereich wird das Kleinnetzgerät zumeist als Bauteil zum Einbau in eine Hutschiene angeboten. Das macht seine Installation sehr einfach und schnell.

Wie funktioniert ein Trafonetzgerät?

Ein Trafonetzgerät besteht immer aus zwei Spulen, die mit einem Eisenkern miteinander verbunden sind. Sie nutzen den physikalischen Effekt der "Magnetischen Induktion". Diese besagt, dass eine Spule, die um einen Eisenkern gewunden ist, ein Magnetfeld erzeugt - und umgekehrt: Ein Magnet kann seinerseits in eine Nehmerspule eine elektrische Spannung "induzieren". Dies funktioniert im nutzbaren Umfang jedoch nur mit Elektromagneten. In einem Trafonetzgerät kommt die Spannung in der "Geberspule" aus der Stromquelle, beispielsweise die normale 230 Volt Hausstromleitung an. Spule und Eisenkern erzeugen das gewünschte Magnetfeld. Die Abnehmerspule hat nun eine andere Wicklung und einen anderen Drahtdurchmesser als die Geberspule. Damit wird der Spannungsunterschied erzeugt. Dieses physikalische Prinzip funktioniert universell: Es ist gleichgültig, ob ein gewaltiger Kraftwerk-Transformator den ankommenden Strom vom Generator in eine nutzbare Spannung wandelt - oder ob ein fest gelöteter Elektrobaustein-Transformator auf einer Leiterplatine eine Mikrospannung weiter verändert. Das Prinzip ist immer gleichermaßen zuverlässig. Dies macht das Trafo- oder Kleinnetzgerät zu einem beliebten Bauteil in der gesamten Elektrotechnik. Bis auf eine entstehende Abwärme geht von diesem Bauteil praktisch kein Verschleiß aus. Das verleiht ihm, vor allem wenn es sich um ein Kleinnetzgerät handelt, eine sehr lange Lebensdauer.

Welche Aufgabe hat das Trafonetzgerät?

Ein Trafonetzgerät wandelt eine Eingangsspannung in eine andere Ausgangsspannung um. Hohe Wechselspannungen haben den Vorteil, dass man sie über weite Strecken transportieren kann. Deshalb sind Überlandleitungen mit vielen tausend Volt beaufschlagt, von denen im Haus immer noch 230 Volt ankommen. Elektronische Geräte benötigen aber meistens wesentlich niedrigere Spannungen. Vor allem Sensoren und Steuergeräte aus der Automatisierungstechnik kommen mit 3 - 24 Volt aus, abhängig von der Anwendung. Um jedem einzelnen elektronischen Bauteil eine zuverlässige Spannungsquelle anbieten zu können, wurde das in Schaltschränken installierbare Kleinnetzgerät entwickelt. Es garantiert eine gleichbleibende Spannung. Zum Schutz gegen Überspannungen ist im Trafonetzgerät eine Sicherung eingebaut. Diese schmilzt durch, bevor das angeschlossene Gerät schaden nehmen kann. Wenn die Ursache für die Überspannung behoben ist, wird die Schmelzsicherung einfach ausgetauscht.

Typen vom Trafonetzgerät

Das Trafonetzgerät wird in drei Typen angeboten:

1. Trafonetzgerät 1 phasig
2. Trafonetzgerät 2 phasig
3. Trafonetzgerät 3 phasig

Die Phase gibt die vom Kleinnetzgerät angebotene Ausgangsspannung an. Das Trafonetzgerät 1 phasig wandelt den eingehenden Strom in genau eine nutzbare Spannung um. Das einphasige Trafonetzgerät wird in der Regel als Kleinnetzgerät angeboten. Die übliche Ausgangsspannung beträgt beim Kleinnetzgerät zwischen 5 und 24 Volt.

Das Trafonetzgerät 2 phasig wird auch als Einbautransformator 1/2 phasig bezeichnet. Dabei bedeutet 1/2 nicht "einhalb" sondern "ein bis zwei". Damit wird gesagt, dass dieses Einbaunetzteil zwei unterschiedliche Spannungen bereitstellt. Meist handelt es sich dabei um Haus- und Kraftstrom oder um Haus- und Niederspannung für elektrische Geräte.

Gleiches gilt für das Trafonetzgerät 3 phasig. Es bietet entsprechend eine große Bandbreite an abnehmbaren Spannungen. Dies ist vor allem bei beengten Platzverhältnissen in einem Schaltschrank sehr vorteilhaft. Jedoch muss man bei einem mehrphasigen Trafonetzgerät mit einer großen Bandbreite an Ausgangsspannungen stets kontrollieren, ob man die nachfolgenden Verbraucher auch korrekt angeschlossen hat. Verwechselungen haben in diesem Fall meistens die Zerstörung eines Endgeräts zur Folge.

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